Gotlands Kalksteinplateau prägt auch die Landschaft im Inselsüden, wobei es sich bei der breiten Landzunge zur Südspitze hin um eine Sandsteinformation handelt; ab dem späten Mittelalter als Baumaterial verwertet, liegen die ehemaligen Steinbrüche hier relativ nahe beieinander. Es sind aber auch anschauliche Orte aus Zeiten bewahrt, bevor sich die Insulaner den Kalkstein zu Nutze machten. Was dem Norden sein Fårö, sind dem Süden die Inseln Stora und Lilla Karlsö. Pittoreske Fischerorte, schöne Badestrände und Naturschutzgebiete gibt es natürlich auch sowie einige Adressen mit Kunsthandwerk. Ein Ferienhausurlaub in Gotlands Südhälfte bedeutet eine relativ üppige Auswahl an möglichen Ausflugszielen.

Unterwegs in Gotlands Südhälfte

Der populäre Sandstrand in Tofta an der Westküste ist ein trefflicher Ort, um Sonnenuntergänge zu genießen. Authentische Fischerdorfmilieus finden Sie im Westen in Kronvall (besonders fotogen) und Kovik (mit Fiskemuseum und Strandkapelle) sowie im Osten in Sysne (mit Fischräucherei) und Närshamn (mit Räucherei, Leuchtturm). Tief im Süden informiert das Kettelvik Stenmuseum über Sand- und Schleifstein, ist Hoburgsgubben die berühmteste Kalksteinsäule Gotlands und das Naturreservat Muskmyr ein Pilgerziel für Botaniker und Vogelfreunde, ähnlich wie Paviken bei Tofta. Weitere Ziele an der Ostküste sind das NaturschutzgebietGrogarnsberget mit Klippen und Aussichtspunkt sowie in Ljugarn das ambitionierte Restaurant Smakrike mit seinem herbstlichen Faible für Trüffel.

Stora Karlsö und Lilla Karlsö

Die beiden Naturparadiese vor der Westküste sind jeweils im Rahmen von organisierten Touren zu besuchen. An den steilen Klippen Stora Karlsös brüten tausende Seevögel, im Frühjahr sorgen Orchideen und andere für Blütenteppiche. Der Bootstransfer erfolgt ab Klintehamn.

Das kommt zwar auf den Standort Ihres Ferienhauses an, doch sind die Entfernungen jedenfalls kein Hinderungsgrund, im Süden Quartier zu beziehen. Von der Westküste aus benötigen Sie eine gute Viertelstunde ab Tofta, rund 30 Minuten ab Sandhamn und eine Stunde ab Burgsvik im Süden. Von der Ostküste aus sind es etwa 55 Minuten ab Ronehamn sowie jeweils 40 Minuten ab Ljugarn und Katthammarsvik.

Tief im Süden – und gar nicht weit entfernt vom berühmten Hoburgsgubben – erstreckt sich das Naturreservat Holmhällar mit dem Badestrand Skvalpvik. Holmhällars Raukar bestehen aus hartem Riffkalkstein, sind auffallend eigenartig und reich an Fossilien. Ebenfalls geschützt sind die bis zu 6 m hohen Kalksteingebilde am Strand von Folhammar, gut 2 km nördlich von Ljugarn.

Im Kirchspiel Fröjel an der Westküste gilt die behutsam restaurierte, fast 30 m lange Schiffssetzung Gannarve als anschauliches Beispiel für ein Gräberfeld aus der späten Bronzezeit. Vallhagar bezeichnet ein prähistorisches Dorf zwischen Övre und Nedre Fröjel, wo mehr als 20 Hausfundamente entdeckt wurden, die mindestens 1.800 Jahre alt sind. Kattlunds Museigård in Grötlingbo ist ein bewahrter mittelalterlicher Bauernhof, den Gotlands Museum verwaltet.