Der Sommer ist in vollem Gang und nicht nur in Schweden genießen die Menschen das Leben in der Natur. Lasst euch von uns verführen zu einem Besuch der kleinen Städte Mittelschwedens, kommt mit uns in den Naturum Vänerskärgården und in die Region der Mitternachtssonne. Habt ihr schon einmal ein schwedisches Kräftskiva mitgefeiert? Wir sagen euch, was ihr darüber wissen solltet.

Falu gruva
© Sibille Fuhrken

Schwedens kleine Städte

Stockholm, Göteborg, Malmö – Schwedens Großstädte ziehen zu Recht Jahr für Jahr viele Besucher an. Aber auch die kleineren Städte dieses wunderschönen Landes sind mehr als nur einen kleinen Abstecher wert. Wir nehmen euch heute mit in vier der schönsten kleinen Städte Mittelschwedens.

Falun, Dalarna

Große Teile des Stadtzentrums von Falun, der Hauptstadt der Region Dalarnas, stehen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes – einschließlich der Kupfermine und des Gehöfts Staberg. Einst stammte die Hälfte von Europas Kupfer aus dieser Region. Unternehmt einen Ausflug in die Grubenschächte von Falu Gruva und erkundet die Vergangenheit der Kupfermine. Auch ein Besuch des Dalarna-Museums, wo ihr das kleinste Dala-Holzpferdchen der Welt bestaunen könnt, sowie des nahegelegenen Carl-Larsson-Museum in Sundborn lohnen sich.

Eskilstuna, Sörmland

Eskilstuna, besonders bekannt für seine wegweisenden Nachhaltigkeitsinitiativen, liegt malerisch am See Mälaren. Hier befindet sich die erste Recycling-Shopping-Mall der Welt, ein Secondhand-Imperium, in dem alles, was dort verkauft wird, entweder recycelt, wiederbenutzt oder nachhaltig hergestellt worden ist.  Geschichtsfans kommen bei einer Besichtigung der nahegelegenen märchenhaften Schlösser Sundbyholmy Slott und Stora Sundby Slott auf ihre Kosten.

Karlstad, Värmland

Die Kleinstadt Karlstad ist ein wahrer Kulturschatz. Wunderschöne am Ufer des Vänern gelegen, warten hier das Värmland-Museum mit internationalen Kunstwerken sowie das Museum Sandgrund Lars Lerin ihre auf Besucher. Am Innenhafen gibt es viele Restaurants und Cafés sowie die Kaffeerösterei Löfbergs – also mehr als nur eine Möglichkeit für eine gemütliche Kaffeepause, der schwedischen Fika. Musikfreunde erfreuen sich an der Wermland Opera mit ihrer alljährlichen Auswahl an hochkarätigen Opern und Konzerten.

Nora, Västmanland

Nora ist eine der drei Holzstädte Schwedens und für sich schon eine Art Freilichtmuseum. Besucher können entspannt über die kopfsteingepflasterten Straßen bummeln, sich die gut erhaltene Villa Göthlinska Gården aus dem 19. Jahrhundert ansehen und Noras berühmte Eiscreme, das Noraglass, probieren. Im restaurierten, ehemaligen Industrieviertel der Stadt laden kleine Läden, Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Im Sommer sollte man sich nicht eine Fahrt mit der alten Bahn nach Pershyttan entgehen lassen, einem der besterhaltenen Grubendörfer Schwedens.

Schwedische Kräftskiva
© Anna Hållams/imagebank.sweden.se

Kräftskiva – Das schwedische Krebsfest

Die Saison für eine schwedische Krebsparty beginnt Anfang August und dauert bis in den September hinein. Dieser Zeitraum hat historische Gründe, denn bis 1994 war der Krebsfang von November bis Anfang August verboten. Der Krebsfangsaison fieberten nicht nur die Fischer entgegen, und der erste Fang wurde mit der Kräftskiva ordentlich gefeiert. Die zeitliche Eingrenzung für den Krebsfang gibt es heute zwar nicht mehr, trotzdem hat sich die Tradition erhalten, die Kräftskiva an den letzten langen warmen Sommerabenden zu zelebrieren. 

Serviert werden normalerweise Süßwasserkrebse, die in schwedischen Seen und Flüssen vorkommen. An der Westküste Schwedens gehören auch schon mal Kaisergranate auf den Tisch einer richtigen Kräftskiva. Um die enorme Nachfrage zu befriedigen und auch, um einer Überfischung in schwedischen Gewässern vorzubeugen, werden heute zusätzlich Schalentiere importiert. Ins Kochwasser für die Schalentiere kommen Salz, Zucker, Dill und eine Flasche Bier. Zum Krebsfest werden die roten Delikatessen zu ansehnlichen Platten aufgetürmt und anschließend kalt gegessen.

Die Tradition des schwedischen Krebsfestes namens Kräftskiva reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als es bei der königlichen Familie in Mode kam. Im 19. Jahrhundert gönnte man sich in gutbürgerlichen Häusern die sogenannte „Kräftsupé“ am späten Abend, wobei Schalentiere und alkoholische Getränke aufgetischt wurden. Der Name Kräftskiva bedeutet wörtlich so viel wie „Krebstafel“ und deutet auf den reich gedeckten Tisch hin, der sich spätestens in den 1960er-Jahren im ganzen Land etabliert hatte. Heute ist die Kräftskiva Teil der schwedischen Esskultur. Sie reicht vom gemütlichen Familientreffen bis zum Gourmetbüffet. Üblicherweise bringen Gäste bei privaten Feiern Beilagen wie frischgebackenes Brot oder Västerbottenspaj mit.

Habt ihr schon einmal eine schwedische Krebsparty mitgefeiert?

Naturum Vänerskärgården
© Jan Malmgren

Naturum Vänerskärgården

Naturum Vänerskärgården Victoriahuset
Naturum Vänerskärgården Victoriahuset
© Simon Irvine

Entworfen wurde das Naturzentrum von Mattias Lind und Ulla Antonsson vom Architekturbüro White Architects in Göteborg. Das Gebäude steht in Harmonie mit dem Schloss Läckö und dem Schärengarten des Vänern. In seiner Formensprache ist es vom zarten Schilf und groben Treibholz des Sees inspiriert. Die Holzfassade mit abgerundeten Ecken fügt sich in das umgebende Schilf so gut ein, dass das Gebäude aus der Ferne nur schwer erkennbar ist.

Schirmherrin des Naturum Vänerskärgården ist Kronprinzessin Victoria, nach der es auch benannt wurde: Victoriahuset. Das Naturum zeigt eine Ausstellung über das Väner-Archipel und den Djurö-Nationalpark.

keine Seltenheit: Rentiere auf der Straße
© Jon Anders Wiken - stock.adobe.com/

Kennt ihr Nordschweden?

Lasst euch von der rauen Schönheit des Nordens verzaubern! Nordschweden ist ein einziges Outdoor-Abenteuer: Mitternachtssonne, Nordlichter und dazu Landschaften, die einem den Atem stocken lassen. Erlebt das UNESCO-Welterbe Laponia und erkundet den Kungsleden. Lernt die samische Kultur kennen, widmet euch dem Fliegenfischen oder erkundet den höchsten Berg Schwedens, den Kebnekaise. Kaum eine Region Schwedens ist so abwechslungsreich wie der Norden: grandiose Küstenabschnitte in Västerbotten und einfach unvergleichliche Landschaften im Jämtland. Die sehenswerten Städte Luleå und Kiruna bilden hier die letzten Vorposten der Zivilisation. Auf in den Norden!