Das schwedische Gemütlichkeitsritual

Unabhängig von der Jahreszeit hat sich in Schweden ein modernes Ritual etabliert: Fredagsmys – die Freitagsgemütlichkeit. Auch wenn sie ursprünglich durch eine Chipswerbung bekannt wurde, bringt sie die Arbeitswoche doch auf besonders behagliche, familiäre Weise zu Ende.

Was macht man zur Fredagsmys?

Zur schwedischen Fredagsmys versammelt sich die Familie im Wohnzimmer – Jogginghose, Nachthemd und eine warme Decke sind ausdrücklich erwünscht, denn im Mittelpunkt steht die kuschelige Wohlfühlatmosphäre. Das Abendessen wird ausnahmsweise vor dem Fernseher eingenommen. Dabei darf geschaut werden, was immer Freude macht – selbst eine Dokusoap, bei der an anderen Tagen der Woche alle nur die Augen verdrehen würden. Wer kein Fernsehfan ist, kann auch zu Gesellschaftsspielen greifen – wenngleich das beim Essen etwas unpraktischer ist.

Was wird zur Fredagsmys gegessen?

Auch kulinarisch gilt: gesund muss es nicht sein, sondern einfach und schnell zubereitet. Besonders beliebt sind Tacos, die sich unkompliziert füllen und direkt auf dem Sofa genießen lassen. Die Zutaten können selbst zubereitet oder einfach gekauft werden – am Freitag ist beides völlig in Ordnung. Dazu gesellen sich Chips mit Dips und eine bunte Mischung aus Süßigkeiten: Saures, Lakritz, Schokolade, Marshmallows – kurzum alles, was die Pick’n’Mix-Regale im Supermarkt hergeben.

Was gehört noch zur Fredagsmys dazu?

Am Freitagabend gibt es keine festen Schlafenszeiten, keinen Zwang zu gesunder Ernährung und keine Pflicht zu anspruchsvoller Unterhaltung. Alles ist erlaubt, solange es gemütlich ist. Und wer nach Tacos, Chips und Süßem auf dem Sofa einschläft, verstößt damit keineswegs gegen die Regeln.

Die Woche mit einem entspannten Abend in vertrauter Runde ausklingen zu lassen, ist immer eine gute Idee. Und wem die klassische, eher ungesunde Fredagsmys-Kost nicht zusagt, kann natürlich auch gesündere Alternativen wählen. Denn eines steht bei Fredagsmys über allem: Gemütlichkeit.