Natürlich – Sie haben Ihr Ferienhaus und können selbst kochen. Aber manchmal möchte man im Urlaub einfach einmal nicht am Herd stehen – und dennoch das Budget im Blick behalten. Wahrscheinlich haben Sie schon gehört, dass Essen gehen in Schweden teuer sein kann. Abends stimmt das meist auch, doch es gibt durchaus günstigere Alternativen.
Wo und wann es sich lohnt in Schweden essen zu gehen

Was ist „Dagens Rätt“ und wie kann es Familien beim günstig Essen gehen helfen?
„Dagens Rätt“ bedeutet auf Schwedisch „Tagesgericht“. Viele Restaurants und Cafés bieten mittags eine preiswerte Tageskarte an. Hier erhalten Sie ein kleines Menü zu einem festen Preis, der oft günstiger ist als die reguläre Speisekarte. Manche Lokale bieten zusätzlich Mittagsbuffets zu vergünstigten Konditionen an.
Da das Mittagessen in Schweden oft als Hauptmahlzeit gilt, ist dies eine hervorragende Gelegenheit für Familien, leckere schwedische Gerichte zu genießen, ohne das Budget zu überstrapazieren.

Was sollten Sie sonst beim Thema „auswärts essen“ beachten, um Kosten zu sparen?
Je nachdem, wo in Schweden Sie unterwegs sind, können Sie regionale Spezialitäten besonders günstig probieren – zum Beispiel frischen Fisch an der Küste oder im frühen Herbst köstliche Pfifferlinge und Beeren. Fragen Sie gerne auch Ihre Vermieter – oft haben sie wertvolle Geheimtipps, die sie mit Ihnen teilen.
Trinkgeld ist in Schweden weniger verbreitet als in vielen anderen Ländern, da das Serviceentgelt meist bereits im Preis enthalten ist. Üblich ist es jedoch, den Betrag leicht aufzurunden, um eine freundliche Geste zu zeigen.
Wie finde ich heraus, wo es "Dagens Rätt" gibt?
Viele Restaurants teilen ihre aktuellen Angebot auf Social Media sowie auf ihren Websites mit. Außerdem gibt es für einige schwedische Städte einen Lunch-Guide (minlunchguide.se), wo Sie direkt die aktuellen Menüs einsehen können.
Wieviel kostet ein "Dagens Rätt" normalerweise?
In größeren Städten sind die Preise meist etwas höher, als auf dem Land. Die Preise bewegen sich normalerweise zwischen etwa 125 und 175 schwedischen Kronen pro Person.
Was ist im "Dagens Rätt" inklusive?
Gewöhnlich können Sie aus verschiedenen Hauptgerichten wählen. Meist gibt es ein Fleischgericht, ein Fischgericht und eine vegetarische Option. Vorab gibt es häufig ein kleines Salatbuffet. Wasser bekommt man stets kostenfrei. Vielerorts ist auch ein Getränk, sowie Kaffee und Kaffeegebäck zum Nachtisch inkludiert.
Muss ich einen Tisch bestellen?
Zum Mittagessen muss man normalerweise keinen Tisch reservieren. Wer abends essen gehen möchte, sollte am besten einen Tisch vorab bestellen.
Ist es teuer, im Restaurant in Schweden Alkohol zu trinken?
Wer essen geht, wird schnell merken, dass die Alkoholpreise deutlich über dem gewohnten Preis zu Hause liegen. In Restaurants kostet Alkohol deutlich mehr, als in Deutschland.
Schwedische Köstlichkeiten, die sich zu probieren lohnen

Die Alternative zum Kanelbullar
Na klar, die Klassiker kennt jeder: Zimtschnecken und Köttbullar! Und in der Tat, es lohnt sich! Denn wenn Sie Kanelbullar vom Bäcker, oder echte Köttbullar im Restaurant probieren, dann ist es natürlich eine völlig andere Welt, als das, was man in Deutschland beim Möbelhaus bekommt. Nicht nur Kanelbullar, also Zimtschnecken, lohnen sich: ein Favorit sind Kardemummabullar. Einfach umwerfend köstlich!
Köttbullar – mal nicht vom Möbelhaus
Wer im Restaurant Köttbullar bestellt, bekommt sie oft mit Kartoffelpüree, rohgerührten Preiselbeeren, eingelegten Gurken und dunkler Sahnesauce. Wer sie lieber ganz simpel und ohne viele Extras im Ferienhaus zubereiten möchte, findet im Supermarkt verschiedene Varianten fertiger Köttbullar, die einfach nur aufgewärmt werden müssen. Dazu passt Lingonsylt – Preiselbeeren aus dem Glas, und ein paar Pellkartoffeln.
Nicht zu vergessen sind für diejenigen, die Fleisch essen, die besonderen Wildprodukte, die man zuhause eher schwerlich findet: Wildschwein und Elch, Rentier und Hirsch – die Auswahl ist groß. Wer das Ganze mit seiner Liebe zu Köttbullar vereinen will, findet in Stockholm sogar ein Restaurant, das einzig darauf spezialisiert ist, Fleischbällchen verschiedenster Sorten zu kreieren.

Kaffee – Achtung, stark!
Wer in Schweden ins Café geht, wird schnell merken, dass Kaffee oft als “påtår” verkauft wird – wenn Sie das dort hören oder lesen, dann bedeutet das, dass du Sie sich nachschenken dürfen. Tasse zwei ist also inklusive! Denn die Schweden trinken gerne Kaffee – viel, und stark. Wir lieben den schwedischen Kaffee!
Köstliche Milchprodukte: Filmjölk und co.
Ein ganz großes Highlight in Schweden sind die tollen Milchprodukte (PS: auch Veganer sind gut aufgehoben, denn die Auswahl an alternativen Produkten ist groß). Die Qualität und der Geschmack schwedischer Molkereiprodukte ist unübertrefflich, und einige Leckereien gibt es in Deutschland einfach nicht. Vor allem: Filmjölk! Sie schmeckt ein bisschen wie Trinkjoghurt, nur – besser. Unbedingt probieren: die Blaubeerfilmjölk von Fjällfil aus dem Norden. Und wer etwas Besonderes probieren mag, versucht sich auch mal an der Sorte Hjorton (Moltebeere). Fantastisch lecker!

Naschen? Muss sein!
Was bei keinem Schwedenurlaub fehlen darf: beim Süßigkeitenregal im Supermarkt stehen bleiben. Viel zu lange stehen bleiben, dann zur Papiertüte und Schaufel greifen und Kindheitserinnerungen pur einsammeln – in Form von sauren Zungen, Himbeerbonbons, Salzlakritz, Schokoladenbons und vielem mehr. Wer z.B. in einen ICA Maxi geht, findet eine umwerfende Auswahl.
Eher salzig unterwegs? Lust auf Abenteuer? Schwedische Chipssorten sind nach Meinung mancher eine Katastrophe – aber nach Meinung anderer sehr spannend! Denn die Geschmacksrichtungen, die man findet, lassen einen die Stirn runzeln (Braune Butter? Raspberry Sour? Gin & Tonic?). Wer neugierig ist, wird fündig.
Genuss aus dem Wald
Zu guter Letzt kehren wir zu den Klassikern zurück: das, was der Wald zu bieten hat. Wer schonmal Blaubeeren in Schweden gepflückt und genossen hat weiß, dass die heimischen, gezüchteten Supermarktbeeren nicht sonderlich viel mit ihren wilden Artgenossen gemein haben. Die sind nämlich viel kleiner, und weitaus schmackhafter. Ebenso köstlich sind die frischen Preiselbeeren, die roh etwas bitter schmecken, aber einfach herrlich im Müsli oder in Pfannkuchen aufgehoben sind. Nicht fehlen dürfen natürlich auch die Pfifferlinge – ein Geruch und Geschmack, der für viele Schwedenfeeling pur bedeutet.