Stora Alvaret auf der Insel Öland

Die südliche Hälfte der schwedischen Ostseeinsel Öland prägt Stora Alvaret, eine sich über 255 Quadratkilometer ausbreitende Steppe auf einem Kalkplateau. Obwohl karges Land, präsentiert sich diese in Nordeuropa einzigartige Landschaft vor allem im Mai und im Juni in überraschender Blütenpracht. Und wenn Sie unterwegs nicht gerade Vogelgezwitscher vernehmen, besteht die Aussicht auf wohltuende Stille – Öland als famoses Natur-Erlebnis.

Stora Alvaret – seit 2000 UNESCO-Weltnaturerbe

Blickfang auf Stora Alvaret sind rund 35 Orchideenarten in ihrer Blütezeit. In der Kalksteppe finden sich zudem zahlreiche Pflanzen wie die Alpen-Lichtnelke, die sonst bevorzugt im Alpenraum oder in osteuropäischen Höhenlagen und selbst in Sibirien gedeihen. Hobby-Botaniker begeistern sich an den endemischen Pflanzen, die nur auf Öland vorkommen, wie:

• Öland-Beifuß,
• Öland-Pechnelke,
• Öland-Sonnenröschen.

Als landschaftliches Unikat gehört Stora Alvaret nicht nur zum UNESCO-Weltnaturerbe, sondern unterliegt als Natura-2000-Areal auch den Schutzgebiet-Bestimmungen der EU. Landwirtschaft, die sich vor Ort ohnehin nur mühsam und unrentabel betreiben ließ, ist damit ausgeschlossen. Erlaubt und stellenweise sinnvoll ist die Bewirtschaftung als Weideland. Daneben gibt es eigens ausgewiesene Naturreservate, um die Vogelwelt und spezielle Pflanzenvorkommen zu schützen.

Insel Öland als Schwedens Sonnenbank

Laut Statistik stellt die Insel Öland die Landschaft mit den geringsten Niederschlägen und den meisten Sonnenstunden in Schweden. Im Sommer entladen sich die Regenwolken von Westen häufig bereits weit vor der Insel, so dass die Sonne das an vielen Stellen nackte Kalkgestein ungehindert aufheizt. Das wiederum begünstigt einen warmen, milden und langen Herbst sowie Badefreuden noch im September, wenn die Wassertemperaturen etwa an der Westküste bereits frischer werden.

Wandern auf der Kalksteppe Stora Alvaret

Wer sich für Ölands Kalksteppe interessiert, geht auf Wanderschaft. Vom Parkplatz beim Vogelweiher Möckelmossen führt der Rundweg Bårby Källa in Form einer 8 nach Süden und unterteilt sich damit in zwei Schleifen von 1,8 und 6 Kilometer Länge: eine abwechslungsreiche Route über Heide- und Grasflächen, nackten Fels aus Kalk und anderes Gestein, dazwischen je nach Jahreszeit (blühende) Pflanzen und je nach Wetter vorbei an Feuchtwiesen und Tümpeln.

Zwei verschiedene Pfade durch die einzigartige Landschaft beginnen am Parkplatz in Gösslunda, wo eine Info-Tafel Auskunft gibt. Die Nordroute, der 7 km lange Rundweg Gösslundavägen, folgt über hunderte Meter einem Grat und passiert größere, steinerne Grabhügel aus der Eisenzeit. Nach Süden sind es 7 Kilometer retour bis zu den senkrecht verankerten Kalksteinplatten Tingstad Flisor; nahebei ein Gräberfeld, das sowohl der Eisen- als auch der Bronzezeit zugerechnet wird.

Sehenswertes im Bereich Stora Alvaret

Außer Gräberfeldern und Kalksteinplatten wie Tingstad Flisor, die wahrscheinlich der Orientierung dienten, warten an den Randlagen von Stora Alvaret weitere kulturhistorische Zeugnisse. Typisch für Südöland ist das Reihendorf Hulterstad mit eng beieinander stehenden, alten Bauernhäusern. Ebenso im Osten steht Ölands größter Runenstein beim Gräberfeld Seby, während sich im Westen die Kirchen in Resmo (Wandmalereien und seltene Architektur) und Kastlösa (Fresko) empfehlen.

Eine Attraktion, die die ganze Familie anspricht, ist die fotogen wieder aufgebaute Burg Eketorp, von der seit der Völkerwanderung drei Anlagen dokumentiert sind. Die Ausgaben 1 und 2 waren Dörfer innerhalb eines ringförmigen Schutzwalls mit 80 Metern Durchmesser. Das heutige Eketorp 4 orientiert sich an Nr. 3, die um 1000 als Wohnort und Garnison entstand und Hausfundamente sowie tausende Fundstücke hinterließ. Im Sommer gibt es Führungen, Veranstaltungen und Aktivitäten zum Mitmachen.

Adresse

Stenåsavägen (Parkplatz Möckelmossen)

386 62 Mörbylånga

Geo-Koordinaten: 56.5275775, 16.5197082

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