Vielleicht waren Sie vorher in Arvika einkaufen oder in anderen profanen Dingen unterwegs – dann werden sie den Unterschied umso deutlicher spüren: Das Gelände des Rackstadmuseet auf seiner Anhöhe in Arvika strahlt eine wohltuende Atmosphäre aus, die alles andere leicht vergessen lässt. Schlendern Sie durch die Ausstellungen mit Kunst und Kunsthandwerk und erfahren mehr über die Künstlerkolonie, mit der hier alles begann. Im zugehörigen Shop finden sich kreative Souvenirs.

Värmland
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Rackstadmuseet: Keimzelle Möbelwerkstatt

Auf dem Hof Taget Taserud – das Wohnhaus ist heute der Eingang des Museums – wuchs Christian Eriksson (1858–1935) mit seinen drei Brüdern auf. Die Möbelwerkstatt der Familie legte den Grundstein für die Entwicklung und spätere Karriere des Möbeltischlers und Holzschnitzers Christian: Er sollte zu einem der führenden Bildhauer Schwedens werden und Taserud – heute ein Stadtteil von Arvika – sogar zu einem Begegnungszentrum für Künstler und Kunsthandwerker.

Um die vorletzte Jahrhundertwende zog es viele Künstler aufs Land. Christian, der oft in seinem Stockholmer Studio arbeitete, überließ sein heimisches Wohnatelier Oppstuhage – neben dem Museum in historischem Zustand – immer wieder Künstlerfreunden samt Familie. Die ersten Bewohner ab 1898, die sich anschließend sogar in der Gegend niederließen, waren:

•   Gustaf Fjæstad (Maler, Grafiker, Kunsthandwerker),

•   Maja Fjæstad (Textilhandwerkerin, Holzschnitt),

•   Björn Ahlgrensson (Maler),

•   Fritz Lindström (Maler).

Die Künstlerkolonie der Rackstadmaler

Die Malergruppe wie auch die Möbelwerkstatt der Brüder Eriksson zogen in den 1910er Jahren weitere Künstler und auch Architekten an. Zur markanten, 1909-11 errichteten Dreifaltigkeitskirche in Arvika trugen die Künstler der Gruppe wie auch die Tischler Eriksson einiges an Inventar bei. Der besagte Gustaf Fjæstad (1868-1948) war übrigens in den 1940er Jahren der Ideengeber für ein Museum, doch es sollte noch gut 40 Jahre dauern, bis das Projekt verwirklicht werden konnte.

Die Künstlerkolonie entwickelte überregionale Bedeutung, indem sie die Vertreter auch anderer Sparten beflügelte: Keramik, Kunstschmiedearbeit, sogar eine Schule für Webkunst entstand. Zum Freundeskreis zählte ferner Lars Zetterquist, Professor für Violine an der nahen Musikhochschule, die heute zur Universität Karlstad gehört. Bis ins 21. Jahrhundert hinein wirkten Nachkommen der Rackstad-Gruppe in der dritten Generation und stellten auch im Museum aus.

Zu Besuch im Rackstadmuseet Arvika

Namensgeber des Museums ist übrigens der nahe See Racken, dessen Landschaft der Rackstad-Gruppe oft genug Inspiration für ihre Gemälde lieferte, wobei deren Repertoire natürlich auch andere Motive umfasste, nicht zu vergessen das Kunsthandwerk, wie die Textilien Maja Fjæstads. Zudem werden wechselnde Ausstellungen zu zeitgenössischen Künstlern arrangiert, zumeist aus Schweden und bevorzugt aus der Region. Die Museum ist überschaubar und einladend gestaltet.

Die behagliche Atmosphäre setzt sich im großen Garten mit dem Atelier-Blockhaus Oppstuhage, das Christian Eriksson einst selbst entwarf, übrigens als er in Paris lebte. Gemütlich ist auch das Museumscafé, ein echter Tipp zur Lunchzeit (bis 15 Uhr) oder eben auf eine Tasse Kaffee und etwas Süßes. Im Shop finden sich jede Menge Anregungen für ein Souvenir, auch bezahlbare und vor allem jenseits der gängigen Artikel. Ebenso ist an Beschäftigung für Kinder gedacht.

Rackstadmuseet im Überblick

Die Kleinstadt Arvika liegt im wald- und seenreichen Värmland, im südwestlichen Mittelschweden. Ab Sunne benötigen Sie mit dem Auto 45 Minuten, ab Karlstad 55 und ab Årjäng 60 Minuten. Vom Kreisel, wo sich die Straßen 175 und 61 kreuzen, sind es auf der 61 noch 500 Meter nordwärts bis zur Einfahrt in den Rackstavägen rechts.

Lage Arvika, Region Värmland
Eröffnung 1993
Altersbeschränkung keine
Eintritt Erwachsene: 140 SEK, Studenten: 50 SEK, Kinder & Jugendliche unter 19 Jahren: gratis
Öffnungszeiten Das Rackstadmuseet ist von Mai bis Mitte September dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, sonst donnerstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr.
Barrierefreiheit Das Museum ist mit Ausnahme einiger Schwellen barrierefrei, und es stehen auch Behindertenparkplätze zur Verfügung. Das über 100 Jahre alte Blockhaus Oppstuhage ist nicht barrierefrei.
Parken Es sind Parkplätze am Museum vorhanden
Verpflegung Museumscafé
Hunde sind nicht erlaubt im Museum
Fotografieren/Filmen Das Fotografieren für private Zwecke ist gestattet, sofern nicht anders angegeben. Die Verwendung von Blitzlicht und Stativen ist jedoch nicht gestattet.
Führungen/Besonderheiten Die Teilnahme an Führungen sollte angemeldet und die Sprache im Voraus abgeklärt werden.

Adresse

Kungsvägen 11

671 41 Arvika

Geo-Koordinaten: 59.6716269, 12.6091724

www.rackstadmuseet.se/english/

Das Rackstadmuseet ist von Mai bis Mitte September wie folgt geöffnet:

  • dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr

Außerhalb dieser Zeit sind die Öffnungszeiten donnerstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr.

 

Die Eintrittspreise ins Rackstadmuseet:

  • Erwachsene: 140 SEK
  • Studenten: 50 SEK
  • Rentner: 120 SEK
  • Kinder & Jugendliche unter 19 Jahren: gratis

Gruppe von mind. 10 Personen: 110 SEK/Person

 

 

Das Fotografieren ohne Blitzlicht für private Zwecke ist gestattet, sofern nicht anders angegeben. 
Die Verwendung von Stativen ist nicht gestattet.
Kommerzielle Fotografie ist verboten. 

Durchschnittlich verbringen Besucher 2 Stunden im Rackstadmuseet.

Ein ehemaliges Fabrikgebäude der Firma „Thermia“ beherbergt heute das Arvika Fordonsmuseum mit mehr als 100 Oldtimern (Autos und Motorrädern) und ein Firmenmuseum. Zu Arvika gehört in jedem Fall ein Naturtrip, ob zum Angeln, Wandern, Paddeln – oder Picknicken an einem stillen See.