Geeigneter könnte der Standort eines Marinemuseums nicht sein als im jahrhundertealten Flottenstützpunkt Karlskrona, an Blekinges Schärenküste. Klassische Ausstellungen mit Exponaten sind ebenso zu besichtigen wie Schiffe und (U-)Boote, teilweise sogar an Bord. Wer sich eingehender informieren will, leiht einen Audioguide in deutscher Sprache. Und noch ein Tipp: Mittwochs gilt freier Eintritt und das Marinmuseum ist bis abends geöffnet.
Attraktionen im Marinmuseum Karlskrona
Andrang herrscht schnell in der U-Boot-Halle, wo zwei Unterseeboote aufgedockt sind: „HMS Neptun“ war von 1980 bis 1998 im Dienst und ist teilweise zu begehen, während das Innere von „Hajen“ alias der Hai (1904 bis 1919) zu eng für Publikumsverkehr ist. Die Ausstellungen basieren auf einem Fundus von über 50.000 Objekten: Galionsfiguren, Schiffsmodelle und -gemälde, Navigationsinstrumente, historische Waffen, Werkzeug, Haushaltsgerät an Bord und mehr.
Ferner verfügt das Museum über eine Bibliothek, die zu Forschungszwecken genutzt werden kann, sowie über ein stattliches, in Teilen zugängliches Archiv an Seekarten, weiteren Dokumenten und vor allem abertausenden historischen Fotos. Vorübergehend geschlossen ist der Unterseetunnel, der an ein Schiffswrack heranführt: kein Unglücksopfer, sondern einst absichtlich versenkt, um den Meeresboden aufzufüllen. Intakte Schiffe sind ebenfalls zu begutachten.
Die Museumsschiffe im Marinmuseum Karlskrona
Die kleineren Boote und Schiffe des Marinemuseums verweilen im Barkassen- und Schaluppenschuppen, da der begrenzte Platz am Museumskai den Protagonisten vorbehalten ist; einige können an Bord inspiziert werden:
- Der Viermaster Jarramas befuhr als Segelschulschiff die Meere: Länge 39 Meter, Breite 8,40 Meter und Tiefgang 3,20 Meter. Das Vollschiff liegt seit 1946 im Hafen Karlskrona, wo es 1900 vom Stapel der Werft „Karlskronavarvet“ gelaufen war.
- „HMS Bremön“ ist das letzte von 14 Minensuchbooten, die im Zweiten Weltkrieg im Einsatz waren, und im Inneren sehr gut erhalten.
- Das Schnellboot „T38“ war in den 1950er Jahren im äußeren Schärengürtel stationiert, um feindlich agierenden Schiffen sofort begegnen zu können.
- Das Schnellboot „HMS Västervik“ wurde 1981 berühmt, als an Bord russische Offiziere vernommen wurden, deren U-Boot an der schwedischen Küste auf Grund gelaufen war.
Audioguide auf Deutsch
Mehr als ein Dutzend Texte sind ins Deutsche übersetzt und via Auioguide (wie auch auf der Website) anzuhören: Lauschen Sie Vizeadmiral und Schiffsbaumeister Frederik af Chapman oder hören Sie, was ein Blockmacher oder das Besondere an König Gustav III. war, wie Schwarzpulver relativ sicher gelagert werden konnte, wie es auf einem Kanonendeck zuging, warum eine historische Reeperbahn als Werkstatt ein außerordentlich langes Gebäude benötigte und wie die schwedische Flotte in der Bucht von Wyborg eingeschlossen war, als das Trinkwasser an Bord mit Salzwasser und Schnaps verdünnt werden musste.
Karlskrona – Flottenstützpunkt als Weltkulturerbe
Es war der expansionslüsterne Karl XI., der Karlskrona als Marinestandort für seine Ostseeflotte gründen ließ. Königliche Architekten legten die Stadt mit großzügigen Plätzen und Straßen sowie mächtigen Verteidigungsbauten an. Da Karlskrona nie Schauplatz kriegerischer Handlungen war, blieben viele Gebäude aus der Gründerzeit erhalten und wurde der Flottenstützpunkt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Beeindruckend ist, dass sich die Architektur vieler Neubauviertel gekonnt anpasste. Ein anschauliches Beispiel ist die Uferlinie auf der Insel Saltö, westlich der Altstadt von Trossö.
Marinmuseum Karlskrona im Überblick
Karlskrona liegt in der Region Blekinge, die sich an Südostschwedens Küste entlangzieht. Wer über die Straße 28 in das historische Stadtzentrum auf der Insel Trossö gelangt, wird via Skeppsbrokajen an der Ostseite von Trossö Richtung Museum geleitet, ebenso wie von der Hauptstraße Drottninggatan aus. Auf Stumholmen gibt es keine öffentlichen Parkplätze, ausgenommen zwei für Personen mit Handicap. Die offiziellen, gebührenpflichtigen Parkplätze des Marinmuseums befinden sich auf dem Platz Sparregården, nahe der Brücke nach Stumholmen. Das Museum ist dienstags bis sonntags geöffnet, wobei mittwochs – wenn der Eintritt generell gratis ist – eine verlängerte Öffnungszeit bis 19 Uhr gilt; ansonsten ist der Eintritt für Personen bis 18 Jahre frei. Die deutschsprachige Version der Website informiert ausführlich über Barrierefreiheit und Einschränkungen; es stehen zwei Rollstühle zur Verfügung, die nicht reserviert werden können.
Lage | Karlskrona, Blekinge |
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eröffnet | 1997 |
für Besucher ab | 0 Jahre |
mögliche Aktivitäten | Angebote für Kinder, Führungen, Audioguide |
Besonderes | mittwochs Eintritt frei |
App | marinmuseum |
Adresse
Bastionsgatan, Stumholmen
371 32 Karlskrona
Geo-Koordinaten: 56.161180962182726, 15.599517578131088
Wo liegen die Marinefahrzeuge, die noch in Funktion sind?
Mitunter liegen die Marineschiffe und -boote sogar mitten im Hafen. Egal wo – wichtig ist, dass die Marinefahrzeuge nicht fotografiert werden dürfen! Auch Zivilisten würden Sie darauf ansprechen, und wer sich partout nicht an die Regeln hält, handelt sich rasch mehr als nur Ärger ein.
Wo genau liegt die Badebucht auf der Museumsinsel Stumholmen?
Die Badebucht mit Mini-Strand und Steg liegt an der Ostseite der Insel, vom Eingangsbereich des Museums aus hinter der Wiese zur Rechten, ruckzuck erreicht über zwei öffentliche Wege.
Wie gelangen wir von Karlskrona aus am besten in die Schären?
Gleich neben dem Museumsparkplatz startet die kostenlos verkehrende Fähre zur Ausflugsinsel Aspö, trefflich zu erkunden per Rad. Von mehreren Anlegern auf Trossö verkehren Ausflugsboote auf verschiedenen Schärenrouten mit Inselstopps; fragen Sie im Touristenbüro nach.