Der Dom zu Lund ist Schwedens meistbesuchtes Gotteshaus und nicht zu verfehlen: Stolze 55 Meter ragen seine beiden Türme über dem historischen Zentrum der Universitätsstadt auf. Die romanischen Rundbogenfenster (1863) erinnern an die Ursprünge im frühen 12. Jahrhundert. Im Inneren der gewaltig großen Kathedrale findet sich wertvolles Interieur – und der Abstieg in eine Krypta. Stets zu beachten sind die Führungen und das aktuelle Konzertprogramm.

Dom zu Lund
© Aline Lessner/imagebank.sweden.se

Der Dom zu Lund als Landmarke und Kulturdenkmal

Der Dom zu Lund ist Schwedens meistbesuchtes Gotteshaus und nicht zu verfehlen: Stolze 55 Meter ragen seine beiden Türme über dem historischen Zentrum der Universitätsstadt auf. Die romanischen Rundbogenfenster (1863) erinnern an die Ursprünge im frühen 12. Jahrhundert. Im Inneren der gewaltig großen Kathedrale findet sich wertvolles Interieur – und der Abstieg in eine Krypta. Stets zu beachten sind die Führungen und das aktuelle Konzertprogramm.

Kostbare Ausstattung im Dom zu Lund

Bereits seit 1060 Bischofssitz, wurde Lund 1103 zur Heimat der Erzbischofs, der damals für ganz Nordeuropa zuständig war. Somit war der Bau einer Kathedrale ebenso folgerichtig wie die kostbare Ausstattung, die über die Jahrhunderte hinweg zusammenkam. Fürwahr steinalt ist das Taufbecken im Baptisterium, im 13. Jahrhundert geschaffen aus Kalkstein von der Insel Gotland. Die Holzskulptur dahinter, mit Maria und dem Jesuskind, stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert.

Ein Blickfang im Hochchor ist das über 7 Meter breite Altarbild, das 1398 gestiftet und im Laufe der Zeit durch Figuren ergänzt wurde. Das Chorgestühl wurde um 1350 aus Eichenholz gefertigt und reich verziert: Die Schnitzereien zeigen sowohl biblische als auch heidnische Motive, wie es im Mittelalter üblich war. Schnitzwerk ziert ebenso die Kanzel aus Holz, Stein und Alabaster (1592). Noch etwa 100 Jahre älter ist der 3,5 Meter hohe siebenarmige Leuchter im südlichen Querschiff.

Ein „Who is who“ der Kirchenbaumeister und -künstler

1145 nach vierzigjähriger Bauzeit eingeweiht, wurde das Gotteshaus in der Folgezeit mehrfach umgebaut. Anfang des 16. Jahrhunderts leitete der deutsche Baumeister Adam von Düren eine größere Renovierung im spätgotischen Stil. Die umfassendsten Änderungen an der Kathedrale verantwortete von 1860 bis 1880 Helgo Zettervall, der gotische Elemente durch neuromanischen Stil ersetzen und an der Westseite die neuen, höheren Türme beidseits des Portals errichten ließ.

Die Apsis über dem Altarbild im Hochchor wurde jahrhundertelang kaum verändert, bis sie der anerkannte dänische Kirchenkünstler Joakim Skovgaard 1927 mit Glasmosaiken schmückte. Die Chorfenster gestaltete der Norweger Emanuel Vigeland im Jahr 1930, der jüngere Bruder des Bildhauers Gustav Vigeland. Den siebenarmigen Leuchter aus Bronze schuf der Gießer Harmen Bonstede aus Hamburg; Vorbild soll ein Kerzenständer im Jerusalemer Tempel gewesen sein.

Astronomische Uhr und Krypta im Dom zu Lund

Die astronomische Uhr im nördlichen Seitenschiff ist ein technisches wie künstlerisches Meisterwerk, das nicht nur Datum und Uhrzeit anzeigt, sondern auch Musik erklingen und die Heiligen Drei Könige auftreten lässt, die Maria und dem Jesuskind ihre Aufwartung machen. Die Uhr aus dem 14. Jahrhundert wurde seitdem in der Technik modernisiert und ist funktionsfähig. Sie umfasst auch einen Mond-, einen Sonnen- und einen Tierkreiszeiger.

Seitlich des Altars führt eine Treppe hinab zur Krypta, deren erhaltenes romanisches Gewölbe auf 28 unterschiedlich gestalteten, teilweise verzierten Steinsäulen ruht. Zwei der eingemeißelten Figuren stellen Riesen dar, die einer Sage nach am Bau des Doms beteiligt gewesen sein sollen. Die Gruft versammelt nicht nur Grabplatten und Sarkophage, sondern auch den ersten Altar des Doms, der ebenso wie die Krypta bereits 1123 geweiht wurde, 22 Jahre vor der Fertigstellung der Kathedrale.

Lunds Domkyrka im Überblick

Lund liegt in der Region Skåne/Schonen, nur rund 18 Kilometer nordöstlich von Malmö. Ab den Küstenstädten Trelleborg und Ystad sind es mit dem Auto 35 und 50 Minuten ins Zentrum. Bitte beachten Sie, dass die Stadt zurzeit alle Parkautomaten abschafft und Ausländer einen Parkplatz nur noch via App benutzen können.

Lage Lund, Region Skåne
erbaut im 12. Jahrhundert
Öffnungszeiten Geöffnet ist der Dom montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 17 und sonntags von 9.30 bis 18 Uhr.
Barrierefreiheit Am Eingang gibt es eine Rampe für Rollstühle und hinunter zur Krypta einen Aufzug.
Parken In der Kyrkogatan dürfen Sie nur zum Ein- und Aussteigen anhalten, die meisten Parkplätze in der Altstadt gibt es südlich des Doms auf dem Platz Mårtenstorget. Das Touristenbüro empfiehlt die Parkplätze bei Bahnhof und Busbahnhof, 600 Meter nordwestlich.
Museum Das Dom-Museum wird aktuell renoviert, eine Wiedereröffnung ist für 2026 geplant. Das Historische Museum in Lund hat jedoch geöffnet.
Führungen Jeweils am ersten Wochenende des Monats kostenlose Führungen durch den Dom. Näheres entnehmen Sie bitte der Webseite des Doms.

Adresse

Kyrkogatan 4

222 22 Lund

Geo-Koordinaten:55.7040558, 13.1910776

visitskane.com/de/culture-history/historische-staetten

 

Offizielle Quellen wie das Touristbüro sprechen von etwa 700.000 Besuchern im Jahr; da der Eintritt frei ist, gibt es keine exakte Registrierung. Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer wird mit rund 90.000 Personen jährlich angegeben.

Aus Sandstein, der Steinbruch bei Höör liegt etwa 40 Kilometer entfernt landeinwärts. Das Bauen aus Stein war im 12. Jahrhundert übrigens ein Privileg, das nur der König und die Kirche in Auftrag geben durften.

Im Filmklassiker „Smultronstället“ (1957) – deutscher Titel „Wilde Erdbeeren“ – wird der Hauptdarsteller Dr. Borg im Dom zu Lund zum doctor jubilaris ernannt. Gespielt wurde der greise Dr. Borg von dem Stummfilmstar Victor Sjöström. Ebenfalls in diesem Film zu sehen: Im Jahr 1957 fuhren die Autos in Schweden noch im Linksverkehr (und weiter bis 1967).